Ein Leben in den Fußstapfen des Heiligen Don Bosco - Pater Karl Oerder wird 80 Jahre jung
Der Salesianer Pater Karl Oerder (SDB) vollendet am Freitag, 31. Oktober 2008, sein 80. Lebensjahr. Er ist einer der vielen Priester, die aus der Pfarrgemeinde "St. Joseph" Linde hervorgegangen sind. Die Dorfgemeinschaft ist besonders stolz auf ihren "Sohn", dessen Wirkungsbereich im wahrsten Sinne des Wortes rund um den Erdball reicht.
Grundausbildung als Chemielaborant
Karl Oerder wurde 1928 in Linde-Scheurenhof als Sohn eines Eisenbahners geboren, der 1938 berufsbedingt nach Rösrath übersiedeln mußte. 1947 kehrte Karl Oerder mit seinen Eltern und vier Geschwistern nach Linde zurück. Zu diesem Zeitpunkt stand die Entscheidung des gelernten Chemielaboranten fest, in den Jugendorden der Salesianer einzutreten. Er besuchte das Abendgymnasium in Buxheim bei Memmingen im Allgäu. Bereits 1953 legte er die erste Profess in Ensdorf in der Oberpfalz ab. Nach dem Noviziat folgten 1957 bis 1961 Studien in Turin und Messina.
Zu verantwortungsvollen Aufgaben berufen
Am Fest Peter und Paul wurde er anno 1961 in Benediktbeuren zum Priester geweiht. Er betätigte sich zunächst in der Jugendseelsorge in Velbert. Dann anvancierte er zum Leiter des ordenseigenen Lehrlingsheimes in Essen-Borbeck, wo er die ersten Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit des Ordens sammeln konnte. Ab 1965 folgte das Provinzialvikariat in Köln. Von 1970 bis 1975 war er Provinzial der Norddeutschen Ordensprovinz und leitete ab 1974 die deutsche Ordensoberenkonferenz. Im Jahre 1978 übernahm Pater Karl Oerder die Pfarrei St. Winfried im "Bonner Regierungsviertel" und zugleich die Leitung der Missionsprokur der Salesianer Don Boscos.
Immer das Wohl junger Menschen im Sinn
Diese internationale Prokur fördert Jugendprojekte des Ordens, der mit zigtausend Mitgliedern in achtzig Ländern der Erde tätig ist. Die Aktion "Jugend Dritte Welt" www.jugend-dritte-welt.de hilft bei Projekten in Lateinamerika, Asien, Afrika und Osteuropa. Diese interessante aber auch schwere Aufgabe führte Karl Qerder in alle Kontinente. Vor Ort überzeugt er sich davon, daß die Hilfe wirkungsvoll und verantwortungsbewußt eingesetzt wird. Eine Vielzahl handwerklicher, landwirtschaftlicher und industrieller Berufsausbildungen wird tausenden junger Menschen durch die Salesianer ermöglicht. Die Ausbildungsstätten der Salesianer genießen in ihren Regionen einen guten Ruf, so dass die jungen Leute schon oft einen Arbeitsplatz sicher haben, bevor ihre Ausbildung abgeschlossen ist.
Mit dem kleinen Kirchdorf Linde verwurzelt
Schon in den Ferien 1947 gründete Karl Oerder in Linde eine Don Bosco-Jugendgruppe im Einvernehmen mit dem damaligen Pfarrherrn Jansen. Diese Gruppe wirkte unter engagierten Leitern bis in die fünfziger Jahre, als Pfarrer Fehrenberg bereits die Pfarrstelle innehatte. Pater Oerder ist seiner Heimatgemeinde "St. Joseph" über alle Jahre und Ereignisse treu geblieben. Es zieht ihn immer wieder nach Linde zu Besuchen, Predigten und als Gast der dörflichen Anlässe. Das Grab seiner Eltern ist auf dem Linder Friedhof. Er liebt den Dialog mit seinen Bekannten und der Dorfgemeinschaft.
Trotz Ruhestand gönnt er sich keine Ruhe
Obwohl er vor fünf Jahren die Missionsprokur und die Leitung von "St. Winfried" in jüngere Hände legen konnte, ist Pater Karl Oerder seiner inneren Berufung treu geblieben. Als Beauftragter für missionarische Animation hält er Vorträge in Schulen und Pfarreien und forciert die Veröffentlichung von Schriften und Filmen. Eine Reihe seiner Filme hat es sogar in das Satellitenfernsehen KTV geschafft. Pater Oerder wohnt im Herz Jesu Kloster in Bonn-Ramersdorf und ist dort gleichzeitig Hausgeistlicher der Ordensschwestern und der Bewohner des dortigen Altenheimes.
"Sankt Winfried" platzte aus den Nähten
In einem vollen Gotteshaus, wie man es sich nicht besser wünschen kann, wurde zur Ehren des Jubilares in "St. Winfried" ein Dankgottesdienst gefeiert. Mitbrüder, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Verwandte, Freunde, Förderer, internationale Gäste beteten und sangen gemeinsam. Eine treffliche Laudatio hielt der caritative Mitstreiter Dr. Klaus Winter, ein Lutheraner der das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte leitet, in kooperativem und ökumenischem Geist. Die tiefe Freundschaft klang unverkennbar aus der excellenten charakteristischen Darstellung des Jubilares heraus. An Suppe und Kuchen konnten sich die zahlreichen Gratulanten in der Unterkirche laben, die um ein Festzelt beträchtlich erweitert worden war.