Wahre Freundschaft scheut keine Entfernungen. Was sind schon 1500 Kilometer? Aber Respekt, wenn man diese Strecke mit dem Bus zurücklegt und fast 26 Stunden ununterbrochen unterwegs ist. Auf Einladung des Musikvereins Linde, der enge Beziehungen zur Lindlarer Partnerstadt Kaštela pflegt, gab es am Mittwoch, 21. Oktober 2009, für viele ein frohes Wiedersehen mit Freunden aus Kroatien. Sichtlich erschöpft wurden die 36 Gäste, unter ihnen viele Jungen und Mädchen, von 16 Gastfamilien aufgenommen. Recht pflegeleicht, denn es war zunächst einmal Ausschlafen angesagt. Umso fürsorglicher und entspannter ging es dann am nächsten Morgen beim Frühstück zu.

900 Jahre Tradition - Karneval - Shopping

Schlag auf Schlag folgten abwechslungsreiche und eindrucksvolle Unternehmungen zu denen in erster Linie eine offizielle Begrüßung durch den zweiten Bürgermeister Manfred Kümper und dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Robert Wagner gehörte. Im Ratssaal „Alte Schule“ erfuhren die Kroaten, wie bunt und fröhlich Lindlar das 900jährige Jubiläum beging und im Kölner Karnevalsmuseum, wie man am Rhein Karneval feiert. Neben der Besichtigung des Kölner Doms gab es reichlich Gelegenheit zum Shoppen. Zu Gaumenfreuden, Erinnerungsfotos und Geselligkeit spielte abends im Pfarrheim Linde die „Bergische Blasmusik“ auf.

Gast- und wanderfreundliche Seite des Bergischen Landes

Überraschungsvolle Wanderungen zur Zwergenhöhle und Ruine Eibach, wie zwischen Freizeitpark und Sülztal, waren mit Imbiss und Einkehr verbunden. Interessante Eindrücke vermittelten die Besichtigung der Forellenzucht Rameil und die Videopräsentationen der Lang AG im Industriepark Klause. Traditioneller Abschluss der Exkursionen war samstags der Besuch des Freizeitparks „Phantasialand“ in Brühl.

Kultur -  Kurzweil - Kameradschaft

Weltumspannend verlief das diesjährige Oktoberfest des Musikvereins Linde. Stolz konnte der Vorsitzende Uwe Glaubitz Besucher aus Neuseeland und Kanada begrüßen. Den konzertanten Teil bestritt der Musikverein HDG Zrinski aus der Partnerstadt Kaštela. Mit voller Hingabe dirigierte Orchesterchef Davor Losic ein kroatisches Kulturstück, die komische Oper „Ero S Onoga Svijeta“. In die Gastrolle versetzt, zollten die Blasmusikanten aus Linde der exzellenten Darbietung große Aufmerksamkeit im Einklang mit vielen Mitgliedern weiterer Musikvereine der Gemeinde Lindlar, die in starken Gruppen nach Linde gekommen waren.

Herzhafte Kost im rustikalen Ambiente

Die Wirtin des Hauses Burger, Irmtraud Schätzmüller, hatte den Weißwurstäquator kurzerhand an die Lindlarer Sülz verlegt. So rundeten Schweinshaxen, Sauerkraut und Wiesnbräu die Stimmung und das Wohlbefnden ab. Mächtig hatten sich die Aktiven des Musikvereins ins Zeug gelegt und den Saal rustikal und herbstlich ausgestaltet.
Die vorjährige Miss Oktoberfest, Ines Naudorf, konnte zusätzlich als Schützenkönigin begrüßt werden. Sie war mit großem Gefolge der Schützenbruderschaft erschienen. Das Pendant zum konzertanten Auftakt bildete die „Bergische Blasmusik“ des Musikvereins Linde. Krönender Höhepunkt des von lustigen Wettspielen aufgelockerten Abends war die Kür der Miss Oktoberfest 2009. Freudestrahlend nahm Britta Schmidt  aus Lindlar die Glückwünsche und Insignien entgegen.

Abschied mit Brunch und Dicke-Backen-Musik

Vor der Heimreise am Sonntagmittag schwelgten alle beim Brunch im Haus Burger. Der Musikverein HDG Zrinski und die Bergische Blasmusik erfüllten das ganze Gasthaus, das übrigens im Zeichen des Schlachtfestes sehr gut besucht war, mit einem launigen musikalischen Frühschoppen. Im harmonischen Wetteifer der Musikanten florierte der rheinisch-dalmatinische Kulturaustausch, sodass an der Kaštelanska-Riviera demnächst das „Sierra Madre del Sur“ ebenso inbrünstig erschallt, wie in Linde.