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Flinke Füße für OPAM - Grundschulprojektwoche 2007 mit Sponsorenlauf statt Kinderfest

„Wieso gibt es Kinder, die nicht zur Schule gehen können, wie wir?“ Diese und ähnliche Fragen bewegten die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Süng. Statt des üblichen Kinderfestes zum Schuljahresabschluss arrangierte die Schulleiterin Maria Clever mit ihrem Pädagogenteam eine Projektwoche mit anschließendem Sponsorenlauf. Basis waren die bestehenden Kontakte zu OPAM, dem 1980 in Linde gegründeten Freundekreis zur Alphabetisierung in der Welt e.V.

 

„Wir bewegen uns, damit sich in der Welt etwas bewegt!“

 

Bereits Anfang Juni erwarben die 188 Kinder während einer Projektwoche ein tiefes Bewusstsein, dass viele Menschen in der weiten Welt unter erbärmlichen Umständen leben und dass die Unwissenheit die Wurzel allen Übels ist. „Wie ergeht es Menschen, die nicht lesen und schreiben können“. Sie studierten Berichte aus Brasilien, Haiti, Indien und Peru, befassten sich mit den Lebensumständen ihrer Altersgenossen, was sie tun, wovon sie leben, was bei ihnen wächst und gedeiht und erfuhren, dass viele von ihnen überhaupt keine Schule haben oder Schulgeld aufbringen müssen, um Schulen besuchen zu dürfen. Um das Erfahrene nachzuvollziehen, bastelten und webten sie, entwarfen und inszenierten ein Theaterstück oder kochten mit Unterstützung der Erwachsenen indische Reisgerichte. Im Foyer der Schule wurde das erarbeitete Anschauungsmaterial zur Besichtigung ausgestellt. Zugleich engagierten sich alle Jungen und Mädchen mit Feuereifer an der Vorbereitung des absoluten Höhepunktes, des Sponsorenlaufs.

 

Flinke Füße und ein gutes Herz

 

Vermittelt durch OPAM pflegt die Gemeinschaftsgrundschule Süng bereits seit mehreren Jahren eine Partnerschaft mit der katholischen Schule Bethany Ministries, Alwal, Secunderabad, in der indischen Provinz Andhra Pradesh. Englischkundige Schülerinnen und Schüler des 3. und 4. Schuljahres wagten sich sogar ins Internet, um per Email den direkten Kontakt mit der Schule in Alwal aufzunehmen, sich selbst ein Bild zu machen und ihre Solidarität anzukündigen. Aber wie sollten sie helfen? Ihr Kapital: Ein mitfühlendes Herz und zwei gesunde Füße - Ihre Idee: für ein paar €uro rund um die Schule laufen und sich das von Erwachsenen zahlen zu lassen.

 

Sponsoren mit vollem Einsatz überrascht

 

Mit Spendenlisten warben die Kinder um Sponsoren. Sie klapperten Großeltern, Nachbarn, Freunde und Verwandte ab. Die Spendenbereitschaft war durch frei wählbare Prämienansätze zu bekunden, deren Multiplikatoren sich aus der Laufbereitschaft der Jungen und Mädchen ergaben. Gepaart mit sportlichem Ehrgeiz war das Ergebnis der praktisch angewandten Mathematik phänomenal. Manch einer der Erwachsenen hat nur geschluckt als ihm die Rechnung präsentiert wurde. Bis zu 17 Runden hatten die drahtigsten Jungs geschafft. Trotz des heißen Sommerwetters, auf einem 1,1 Kilometer langen Rundkurs, der in Berg- und Talfahrt durchs Grüne und die benachbarte Wohnsiedlung führte. Selbstverständlich war die Strecke fürsorglich im Zusammenwirken mit der Gemeinde und der Elternschaft ausgelegt und gesichert. An den Kontrollstellen standen Erfrischungsgetränke bereit und viele Anwohner schafften eimerweise Wasser zur Kühlung heran.

 

Phänomenales Ergebnis - 14.350 €uro

 

Zur Schulabschlussfeier am Mittwoch, 20. Juni 2007, konnte dem Vorsitzenden des OPAM-Freundekreises, Pfarrer Josef Prinz, der Betrag von sage und schreibe 14.350 €uro präsentiert werden. Nun hoffen die Kinder bald auf Post von ihrer indischen Partnerschule. Doch vorerst stürmten sie nicht minder flink in die Ferien.