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Dorfbegehung im Kreiswettbewerb 2008 - Jupps Planwagen war die Attraktion

"Herausgeputzt? – Nein!" so konterte der Ortsvertreter von Scheurenhof die Frage eines Jurymitgliedes der diesjährigen Dorfbegehung im Kreiswettbewerb. "So halten die Bürger ihre Anwesen immer in Schuss. Wir wollen ihnen doch nichts vormachen." Jupps-Planwagen war am 19. August 2008 die Attraktion der Dorfbegehung. Ehrensache, dass Josef Döpper das seit Mai in Linde-Scheurenhof etablierte Gespann einspannte und die Kommission durch den reizvollen Ortsbereich kutschierte, während Karl-Egon Krämer die entsprechenden Erklärungen abgab. Urwüchsige Fachwerkbestände verbunden mit liebevoll ausgestalteter Neubesiedlung machen den "Vorort" von Linde sehenswert. Leben ins Dorf bringen ein Kaminholzbetrieb und der Planwagenbetrieb, der auch dem Lindlarer Fremdenverkehr zur Verfügung steht.

 

Wegeproblem in Eigenbau gelöst 

 

In Linde begann die Exkursion im Zentrum von Kirche und Alter Schule. Die Standortsicherung des Kindergartens, die "Musikschule" des Musikvereins Linde, das Verständnis für eine von Jugendlichen selbstgebastelte Halfpipe, die Gastfreundschaft gegenüber Wanderern, Hinweise auf Gewerbe, Gastronomie und Verbrauchermarkt und die Hoffnung auf deren Fortbestand erläuterte Erwin Overödder zum Auftakt des Rundgangs. Toll fand die Jury die Idee, die gefährliche Passage nach Müllersommer durch einen einfachen Weg zu entschärfen. Im weiteren Verlauf nahmen sie wahr, dass man auch den Schandfleck "Altglascontainer" sehenswert herausputzen kann, Buswartehäuschen durch die Betreuung der Anwohner zur Zierde werden, es sich lohnt für den Erhalt von Pfarrheim und überdachtem Festplatz zu kämpfen, Ferienwohnungen angeboten werden und sich der Ort nahtlos in die Landschaft einfügt.

 

Harmonie trotz Vielfalt - Wohnwert und Zweckmäßigkeit

 

Der Blick in den "Berggarten" konnte mit dem vorjährigen 50-jährigen Siedlerjubiläum verbunden werden, während sich das Neubaugebiet "Korbich und Flux" so präsentierte, als wäre es schon immer da gewesen. Das Modell einer hundertjährigen friesischen Mühle, einige Exemplare des Treckerclubs "Töff-Töff" Linde 2003, die Existenz eines Frisierstübchens und der Hinweis auf die zwanglos vielfältige Bebauung, vom Klinker- bis zum Ökohaus, belebten die Eindrücke. Auch die Josefsstraße, mit ansehnlicher Alt- und Neubebauung, Friedhof und Kapelle, der gut frequentierten Gymnastikhalle und einer überregional bedeutsamen Arztpraxis, fand Gefallen und Beachtung.

 

Oberbreidenbach hat sich gemausert

 

Vorbei an Bahndamm und Viadukt, wo sich die Jury einen Vorgeschmack auf den verheißenen Rad-Gehweg Lindlar-Hommerich machen konnte, sowie der attraktiven Orts-Begrüßungstafel in Bruch, die für die rege Dorfgemeinschaft und die Vereinstätigkeit von Linde wirbt, ging es weiter nach Oberbreidenbach. Vom Kanalbau erholt, zeigte sich der Weiler in der Schönheit lobenswerter Einzelinitiativen. Vom gemeinschaftlich errichteten Rast- und Ruheplatz, unmittelbar neben dem Löschteich, wehte den Kommissionsmitgliedern, die von Bernd Steinbach herum geführt wurden, köstlicher Waffelduft entgegen. Kein Wunder, dass im Anschluss an die Besichtigungen der Burg und des Hofes Schätzmüller ein genussvoller Abschluss "am See" stattfand.

 

Stuten, Brot und Kuchen aus dem Backes 

 

Unplanmäßig war nicht nur die erste Besichtigung von Rölenommer, sondern ein beinahe steckenbleibender Reisebus der Clou des Tages. Nach einem Blick in das Gartenparadies des Landschaftsgestalters Frank Schröder konnte Walter Kuhnert verspätet aber umso eindrucksvoller den Rundgang durch Kaufmannsommer leiten. Traditionell hatte die Ortsgemeinschaft den Backes auf Schröders "Ommerhof" angeheizt und Brot, Stuten und Streuselkuchen mit der holzigen Würze des Steinofens gebacken. Unbeeindruckt suhlten sich nebenan die Sattelschweine und demonstrierten auf ihre Weise, wie man sich im schmucken Ambiente "sauwohl" fühlen kann.