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30 Jahre gegen Unwissenheit und Armut - Die Bilanz von OPAM Linde kann sich sehen lassen

Begeistert begrüßte Bürgermeister Dr. Hermann-Josef Tebroke die Festversammlung im Haus Burger zu Linde, die sich am Samstag, 8. Mai 2010, zur Feier des 30-jährigen OPAM-Jubiläums eingefunden hatte. "Informativ, nachdenklich stimmend und heiter" resümierte er das gefällige Rahmenprogramm, sowie das von Leonore Kremer in launiger Weise vorgetragene Portrait des in Linde gegründeten Vereins zur Förderung der Alphabetisierung e.V.

 

"Ich möchte kein Geld, sondern ein deutsches Bankkonto", bat einst der römische Initiator Don Carlo Muratore, als er in den siebziger Jahren dem weltweit engagierten Pfarrer Josef Prinz begegnete und ihn von seiner Idee überzeugte. Das Kunstwort OPAM steht für die römische Gründung "Opera di Promozione della Alfabetizzazione nel Mondo", deren Ziele Bewusstseinsbildung und Projektförderung sind. In Linde fand Don Carlo eifrige Unterstützung. Die aus Rom kommenden OPAM-Informationsschriften wurden im deutschsprachigen Raum Deutschland, Österreich und Schweiz verbreitet und die eingehenden Spenden zunächst nach Italien transferiert, so wie sie heutzutage zuverlässig aus den benachbarten Alpenländern nach Linde vermittelt werden.

 

Seit der Verselbständigung im Jahre 1980 trug der OPAM e.V. Linde 3,8 Millionen € in eigener ehrenamtlicher Verwaltung zusammen und förderte weltweit über 500 Projekte und Initiativen. Ein treuer Helferkreis leistet die Schwerpunkte der OPAM-Arbeit: Informationen verbreiten, Gespräche führen, Überzeugungsarbeit leisten, Veranstaltungen durchführen und besuchen. Überkonfessionelle Direktkontakte garantieren effektvolle Projektförderungen.
"Atemberaubend – alle Hochachtung" nannte Vizelandrätin Ursula Mahler die in Linde verwurzelte Initiative und hob den hohen Stellenwert des ehrenamtlichen Engagements hervor. Neben den Glückwünschen aus Oberberg überbrachte Vizelandrätin Mathilde Drewing die des Rheinisch-Bergischen-Kreises. Auch der ehemalige Bürgermeister von Odenthal, Johannes Tillman, und Dechant Gereon Bonnacker aus Overath zählten zu den Gästen. Von kooperierenden Hilfsorganisationen repräsentierten Mathilde von Lüninck-Knipp und Friedel Knipp die Lichtbrücke-Engelskirchen, Hermann Josef Scheidtweiler die KLB im Erzbistum Köln, Ben Heijne die Tilapia International Foundation Utrecht und Salesianerpater Pater Karl Oerder die Jugend Dritte Welt Bonn.

 

Erfrischenden Rückhalt fand der OPAM-Vorsitzende Werner Mays in den Realschülerinnen und Realschüler der Steinberg-Realschule, die ihn als ihren ehemaligen Schulleiter nicht im Stich ließen und das Jubiläum zu einem quirligen Fest machten. Virtuose Instrumentals von Anil Tokmak und Marcel Tobias Canisius, rhythmisch mitreißende Gospels, einstudiert von Helena Adeyemi, sowie die Afrika-Singers der Klasse 9 bildeten ein Pendant zum Bläsersextett des Musikvereins Linde. Tief beindruckte die grafische Umsetzung des Themas Kinderarbeit, erstellt von der evangelischen Religionsgruppe der Klasse 6, angeregt von Heike Daugi. Abgerundet wurde der Einsatz der Realschule-Steinberg durch die bravouröse Moderation von Melanie Mittler und die von Karsten Overödder vorgeführten Videos.

 

Im Mittelpunkt der Feier würdigte der OPAM-Vize Josef Büchel das Gedenken an den verstorbenen Gründer und Ehrenvorsitzenden Josef Prinz, dessen Urtöne des Wesens und Denkens Pater Karl Oerder trefflich erweckte. Der Mitbegründerin und OPAM-Sekretärin Leonore Kremer rief er zu "Mach wigger suh". Das gilt selbstverständlich für alle OPAM-Engagierten. Dank der vom Drucker gesponserten Auflagen des OPAM-abc betragen die Kosten der Öffentlichkeitsarbeit 5,47 Prozent und die Verwaltungskosten 1,32 Prozent.

 

Mit dieser Bilanz, die ihres gleichen sucht, geht OPAM motiviert und kreativ in die Zukunft - "Dreißig Jahre jung". Nachahmenswerte Beispiele sind, internationale Schulpatenschaften, wie die der Gemeinschaftsgrundschule Süng, der Realschule Leichlingen und der Realschule Gummersbach-Steinberg. Ein guter Brauch ist es, sich bei Ehe- oder Altersjubiläen zu Gunsten OPAM beschenken zu lassen. Eines der jüngsten Projekte befasst sich mit Mikrokrediten zur Viehhaltung zur Ausbildungsfinanzierung. Schmunzeleffekt der Vertragsgestaltung ist der Begriff "Exotische Kühe" für die als am ertragsreichsten ermittelte friesische Rasse. Erstaunlich ist die bei fast hundert Prozent liegende Rückzahlungsquote.

 

Transparenz und Gewissenhaftigkeit bejahen die grundsätzliche Frage aller Spender: "Das Geld kommt an".  Angesichts der unermesslichen Not in der Welt stellte sich der verstorbene Gründer Josef Prinz einmal der resignierten Frage: "Ist unser Tun nicht nur ein Tropfen auf einem heißen Stein" Sein Credo: "Menschen sind keine Steine - Tropfen sind der Ursprung aller Rinsale, Bäche, Flüsse …".