Heimlich-heimische Hofburg zu Linde - Dorfkarneval 2007
„Hof Burger feiert mit Elan das Trio, das aus Linde kam“. In diesem originellen Slogan drückte sich der ganze Stolz der Dorfgemeinschaft Linde aus, die in der Tat wie eine feste Burgbesatzung zum diesjährigen Lindlarer Dreigestirn stand, das aus ihrem kleinen Dorf zwischen Sülz und Ommer rekrutiert war. Höfisches Treiben war zum 10. Dorfkarneval der Linder Ortsvereine im proppevollen Saal des Hauses Burger traditionell am Karnevalssamstag angesagt.
Im Programm jagte eine Showeinlage die andere, moderiert von der Burgherrin Roswitha Schätzmüller vom Hof zu Ober-Spich, die mit dem Hofgesinde Frank Garz und Antje Wojtalla ein gediegenes Trio bildete. Reinhold Petrikat griff als Tuschkapelle wacker in die Tasten, während Roland Hehl und Martin Wojtalla alle Knöpfe der dorfeigenen Schall- und Lichttechnik fest im Griff hatten.
Im Tärä und Rumbum des Musikvereins Linde verschmolzen die allgewaltigen Rhythmiker und das feierfreudige Publikum direkt von Anbeginn zu einer bunt kostümierten Masse. Eine Kostümprämiierung wäre zwar schön aber im Überfluss kaum machbar gewesen. Nicht minder trugen die flotten Parodien des Kirchenchores „St. Cäcilia“ Linde zur Topstimmung bei. Das närrische Urgewächs Hildegard Orbach aus Müllersommer krönte als musikalischer Clown das Prinzip der Programmgestaltung aus eigener dörflicher Kraft.
„Was die können, das schaffen wir auch“ sagte sich das Königspaar der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Linde und präsentierte die Schützen, deren Mitwirkung sich bisweilen aufs Handanlegen beschränkte, mit einer Super-Show. Junge Muttis und die Ü-30-Gruppe der Frauengemeinschaft ließen munter die Beine fliegen und konnten sich durchaus gegen die klassischen Show- und Gardetanzgruppen der Sünger Butzen des TSC-Lindlar behaupten. An Komik wurde das Ganze nur durch die Alt-Herren-Riege des Sportvereins-Linde übertroffen, die als „Cheerleaders“ über die Bühne wirbelten.
Videoeffekte im stimmungsvollen Bühnenbild, einem Burggemäuer, waren zwar nicht neu dafür aber erstmals zu vorgerückter Stunde die Einblendung: „Die nachfolgenden Sendungen verschieben sich um 2 Stunden!“ Das Finale bildete der Einzug des Lindlarer Dreigestirns in die „Heimlich-heimische Hofburg zu Linde“. Das vorletzte Bad in der Menge vor dem Lenkler Zooch, den die Linder mit zwei Zuggruppen sowieso stark wie nie mitgestalteten. Nach einer Überraschungseinlage des Tambourcorps Blau-Weiß Hartegasse eroberten Prinz Michael II, Bauer Hans-Peter und Jungfrau Josi die Bühne. Den Freudentaumel rundete der Musikverein Linde, dem für seine treue Begleitung hohes Lob gezollt wurde, letztlich mit dem absoluten Hit des Abends ab: „Du bes die Stadt...“.