Unbestreitbar kann man menschliches Befinden kaum besser darstellen, als in der Musik. Dass es dabei nicht immer froh und lustig zugeht, ermunterte den künstlerischen Leiter des Musikvereins Linde. Gerhard Klein,  in diesem Jahr zu einem Experiment.

Intonierte Teufeleien und Grausamkeiten

Das Motto des alljährlich so beliebten Frühjahrskonzertes im Haus Burger stellte er unter den Titel: "Das Böse in der Musik". In Rahmen seiner Moderation gestand er seine Überraschung, mit welcher Bereitschaft die Orchestermitglieder diese Herausforderung angenommen haben. Es waren Monate harter und ehrgeiziger Proben. Herausgekommen ist ein Programm, das seinesgleichen suchen kann.

Modern und klassisch

Das Publikum wurde Schlag auf Schlag mit allem konfrontiert, was im Schattenreich des Daseins vorkommt. Ob Fanfare-Infernale, ein monumentales Et in terra pax oder Schuberts Klassiker "Der Tod und das Mädchen", es gab frenetischen Applaus.

Trost und Heilung in der Musik

Nach der Pause lockerten sich die Tempi. Tanzende Vampire und Hexen, Teufelszungen und ohrgängige Dramatik nach James Bond. Unter die Haut ging schließlich das musikalische Meisterwerk "Spiel mir das Lied vom Tod". Hierzu bemerkte Gerhard Klein trefflich: "Es gibt Grausamkeiten, die man nur mit der begleitenden Musik bewältigen kann". Nach einem Ausflug in die karibische Piraterie und den River Kwai Marsch gaben die Musiker mit dem allerletzten Ansatz ihrer Lippen noch einen Schützenmarsch als Zugabe.

MVL baut auf die Jugend

Den Auftakt des Konzertes hatte in bewährter Manier die Jugend bestritten. Frisch und munter von Verena Pinner moderiert legte der ebenfalls von Gerhard Klein betreute Nachwuchs, als aufrichtig gefeiertes Jugendorchester, alle Ehre ein. Zu Jubilarehren kamen Paul Höher für 10-jährige, Anja Glaubitz für 25-jährige und Karin Delling für 30 jährige Mitgliedschaft im Musikverein.