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Daten und Fakten von 1957 bis 1982

Am 28. Juli 1957 fanden sich 80 Bürger von Linde, auf Einladung von Pfarrer Fehrenberg, im Schulgebäude zur Gründung eines Sportvereins ein. Die Versammlung beschloss einstimmig, dass der Verein den Namen „Sportverein Linde 57“ führen soll, um zu dokumentieren, dass neben Fußball auch andere Sportarten übernommen werden können, und an den Farben „Schwarz-Gelb“ äußerlich erkennbar sein soll. Mit Rücksicht auf die große Zahl evangelischer Bürger und Mitglieder wurde ferner beschlossen, sich dem „Westdeutschen Fußballverband“ anzuschließen und somit ein Zeichen religiöser und politischer Unabhängigkeit zu setzen. Alle Anwesenden erklärten sich bereit dem Verein als Mitglieder beizutreten, wählten Lehrer Richard Scholz zum ersten Vorsitzenden und stellten ihm eine stattliche Zahl von einsatzfreudigen Mitarbeitern zur Seite, welche als Vorstand tatkräftig das Werk begannen.

 

Für die Einrichtung eines Sportplatzes stellte die Familie Hermann Müller eine 3 Morgen große Fläche zur Verfügung, und der Verein fühlte sich in der von dieser Familie geführten Gaststätte „Lindenhof“ zu Hause. Leider mussten die Bemühungen zum Bau eines Sportplatzes auf dem vorgesehenen Gelände aufgegeben werden, da der Ausbau mit zu großen Erdbewegungen verbunden war und zudem das Ortsbild darunter gelitten hätte. Spontan bot Clemens Brochhaus seine Hilfe an, indem er eine große Wiese hinter seiner Bäckerei in Müllersommer für den Spielbetrieb zur Verfügung stellte.

 

Viele Fußballspieler der Fünfziger Jahre erinnern sich gewiss noch schmunzelnd der ersten Gehversuche unserer Mannschaften im „Schönsten Wiesengrunde“. Der Vorstand war stets bemüht, diesem Provisorium ein Ende zu bereiten und fand auch verständnisvolle Helfer in den Familien Josef Kremer und Bernhard Weyer aus Frangenberg, welche sich bereit erklärten, die zum Platzneubau benötigte Fläche im Austausch mit der, der Familie Müller in Linde gehörenden, bereitzustellen. Durch vorbildliche Eigenleistung der Mitglieder und in Verbindung mit der Firma Gebr. Pack wurde in den Jahren 1958-59 ein Spielfeld errichtet, das den damaligen Ansprüchen voll gerecht wurde, um die Leistungen der Spieler und somit der Mannschaften zu steigern und einen geregelten Trainingsbetrieb zu gewährleisten. Engagierte und einsatzfreudige Trainer haben durch ihre Tätigkeit dem SV Linde zu einem guten Ruf als fairen und starken Spielpartner verholfen.

 

Im Jahre 1964 gelang der 1. Mannschaft, unter Leitung von Heinz Halanci, der Aufstieg in die 2. Kreisklasse und 1971 schaffte Benni Wurth mit der Mannschaft nach zwei Entscheidungsspielen gegen den SV-Bensberg den Sprung in die 1. Kreisklasse. Nach dem Abstieg 1973 gelang nach erneutem Anlauf 1976 Siegfried Fabritius mit seinen Freunden die Rückkehr in die A-Kreisliga des Fußballkreises Rhein-Berg, in dem man sich bis 1980 behaupten konnte.

 

Es ist bemerkenswert aber nicht ungewöhnlich, dass nach jedem Führungswechsel des Vereins bedeutende Wegzeichen gesetzt wurden. Nachdem Leo Jansen das Steuer übernommen hatte, wurde die Erstellung eines Dusch- und Umkleidegebäudes angestrebt, um den Sportlern bessere Voraussetzungen für den Spielbetrieb zu ermöglichen. Kurz entschlossen wurde am 15. September 1969 der Grundstein gelegt, um schnellstens einem Provisorium zu entfliehen, das noch einmal in Erinnerung gebracht werden soll.

 

Bis 1964 standen den Spielern zwei Kaltwasserhähne im Keller des Vereinslokals zum Waschen zur Verfügung, und umgezogen wurde sich im kleinen Gesellschaftszimmer - ein heute unvorstellbarer Zustand. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde die Volkschule in Linde mit einem großen Duschraum nebst einem kleinen Umkleideraum ausgerüstet, die dankenswerter Weise von der Gemeinde auch dem Sportverein zur Verfügung gestellt wurden. Obwohl dies einen großen Fortschritt bedeutete, so blieb den Spielern der weite Weg bei Wind und Wetter zum Sportplatz eine Strapaze und es gab während der Halbzeit sowie vor und nach dem Spiel keine Unterkunftsmöglichkeit

 

Es dauerte immerhin bis zum Tag der Einweihung am 12. Juni 1971, einem Tag voller Stolz und Freude nach einem sorgen- und opferreichen Bauabschnitt Architekt Otto Höller aus Schultheißmühle stellte sich uneigennützig mit Planung und Erledigung der üblichen Formalitäten mit der Gemeinde Kürten zur Verfügung. Eine Werksbaracke wurde von der Firma Köth käuflich erworben. Fundamente, Kläranlage sowie die Versorgungsleitungen mussten erstellt und verlegt werden. Ein großer Duschraum wurde plattiert, die Außenwände isoliert und verkleidet, und ein neues Dach krönte das Bauwerk Nur durch unermüdlichen und opferreichen Arbeitseinsatz der Mitglieder konnten diese Leistungen erbracht und das Werk vollendet werden, abgesehen von den finanziellen Belastungen, welche in Form von Darlehen der Vorstandsmitglieder überbrückt wurden. Ein lang ersehnter Zuschuss von der Gemeinde wurde erst 1974 überwiesen, weil eine Baugenehmigung nicht vorgelegen haben sollte. Nachdem eine Verbindung zum Stromnetz hergestellt war, liefen zugleich die Arbeiten für die Trainingsbeleuchtung an, die für den Übungsbetrieb während der Herbst- und Wintermonate unentbehrlich war.

 

Bedingt durch diese Einrichtungen aktivierte sich das Sportgeschehen für einen größeren Kreis von Mitgliedern, was dazu führte, dass 1970 das Vereinslokal in die größere Gaststätte „Jägerhof“ verlegt wurde. Bedingt durch den vorhandenen Wohlstand der letzten Jahrzehnte wurden neue Sportplätze erstellt oder gewaltige Sportzentren von Städten und Gemeinden unseres Kreises aus dem Boden gestampft, was dazu führte, dass der Sportplatz in Frangenberg wieder zu einem Provisorium disqualifiziert wurde. Ironisch, aber nicht ganz unbegründet, wurde dem Spielfeld die beste Dränage zugesagt, weil von einem Tor zum anderen ein Gefälle von 1,5 m bestand, welches naturgemäß alle Niederschläge sofort abfließen ließ. Da ein Fußballspiel gerechterweise aus zwei Hälften besteht, hatte jede Mannschaft einmal das Glück bergab laufen zu dürfen.

 

1974 übernahm Richard Dahl den Vorsitz, der es sich zur Aufgabe stellte, durch einen Neubau des Sportplatzes in dieser Beziehung wieder Anschluss an die Nachbarvereine herzustellen. Man bemühte sich immer wieder bei Rat und Verwaltung der Gemeinde um Verständnis sowie zur Lösung dieses Problems beizutragen. Obwohl alle zuständigen Stellen zur Hilfe bereit waren, wurde eine endgültige Entscheidung hinausgezögert, weil eine Bezuschussung durch die Bezirksregierung wegen Schließung der Schule in Linde in Frage gestellt wurde.

 

Diesen Schwierigkeiten entgegensehend, entschloss sich die Gemeinde zum Handeln und stellte 1976 DM 20.000,— für den ersten Bauabschnitt bereit Durch Anschüttung größerer Erdmassen wurde das Spielfeld nach allen Seiten vergrößert und mit einer neuen Brechersanddecke versehen. Voraussetzung hierfür waren erfreuliche Verhandlungen mit der Familie Josef Kremer zwecks Bereitstellung von benötigten Grundstücken, die für den endgültigen Ausbau von entscheidender Bedeutung waren. Nach einem erneuten Antrag 1977, welcher vom Land mit einem Zuschuss von DM 110.000,— stattgegeben wurde, konnte schon im Oktober 1979 mit dem letzten großen Bauabschnitt begonnen werden und am 19. Juni 1980 mit einer feierlichen Einweihung seiner Bestimmung übergeben werden.

 

Der Gedanke, eine Stätte der sportlichen Begegnung als Quelle der Lebensfreude geschaffen zuhaben, rechtfertigt den Betrag von DM 287.000,—, welcher zum Ausbau aufzubringen war. Erwähnenswert ist die Eigenleistung des Vereins, welche mit DM 25.000,— die Grenzen der Möglichkeiten eines kleinen Vereins erreichte, da neben dieser Verpflichtung weitere Investitionen, wie Renovierung des Heimes, Erweiterung der Toiletten, Einbau einer Gaszentralheizung, Errichtung einer kleinen Tribüne, Vergrößerung der Flutlichtanlage und Installation einer Platzlautsprecheranlage, vorgenommen wurden.