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Chorgesang und Volkstheater zum Herbstfest 2008 - Klamauk im Schatten der "Kassenpröövung"

So ernst eine Prüfung der Vereinsfinanzen im Allgemeinen auch sein mag, daraus ein Zwerchfell erschütterndes Bühnenstück zu machen, war eine Glanzleistung des Linder Sangesbruders Otto Püschel. Die Mundartkomödie „De Kassenpröövung“ war der Hit des traditionellen Herbstfestes, das der Kirchenchor „St. Cäcilia“ Linde im vollbesetzten Saal des Hauses Burger feierte.

 

Herbstliche Dekorationen und Gäste aus Gimborn

 

Liebevoll arrangierte, herbstliche Dekorationen bildeten den Rahmen zum klassischen Festauftakt, einem Chorkonzert. Das gefällige Programm machten echte „Cäcilianer“ unter sich aus. Helga Seifert, die Leiterin des Gastchores, des Kirchenchores „Cäcilia“ Gimborn, hatte ihre Herren fest im Griff. Kantor Martin Außem, der Dirigent der Gastgeber, überraschte die Zuhörer mit effektvollen wie lustigen Einlagen.

 

Freude über den Zuwachs aus Hartegasse 

 

Musikalisch untermalt rührte „Conquest of Paradise“ die Gefühle an. Im Kontrast dazu entfachte „Rossiniana“ ausgelassene Heiterkeit, ein zungenbrecherisches Sammelsurium, das die Namen verschiedener italienischer Tempi glossierte. Mit der Bemerkung: „Des einen Leid, des anderen Freud“ gab der Vorsitzende Wolfgang Quabach dankbar die Bereicherung des Linder Chores durch einige Sänger aus Hartegasse bekannt, deren Chor leider aufgelöst wurde.

 

Monumentales Finale

 

Zum Finale wurde es eng auf der Bühne, als Gastgeber und Gäste gemeinsam das „Bergische Heimatlied“ anstimmten und sich mit „Dankeschön und Auf Wiedersehn“ verabschiedeten. Dann hieß es Bühne frei für das Theaterensemble. Fast wie im täglichen Leben mimte Karl-Egon Kremer den Vereinsvorsitzenden Jupp, kritisiert von dessen Ehefrau Käthe (Hannelore Kremer), die der Vereinsmeierei überdrüssig war.

 

Ergötzliche Charakterdarstellungen

 

Am Schicksalsrad des vor Beflissenheit konfusen Kassenwartes Willi (Michael Prediger) wusste dessen Ehefrau Katrin (Ursula Schätzmüller) zu drehen. Schriftführer Alfred (Günter Krämer) schien mehr mit seinem Protokollbuch, als mit seiner Frau Elfriede (Ursula Krämer) verheiratet zu sein. Erstaunt über die bereits 135. Vorstandssitzung folgte die Erklärung: „Oft? – es ist doch schon Mitte Mai“.

 

Eingebrockt von Glücksmormonen

 

Waren die einen den täglichen Schoppen zugetan, fraß sich der Gerätewart August (Lothar Eck) durch die Gemeinde. Knauserig hielt er seine Schwester Berta (Rita Linden) kurz, schenkte ihr Blumen vom Friedhof und machte seinem Namen durch medizinisch abgeleitete Aussprüche, wie der Ausschüttung von „Glücksmormonen“ und dergleichen, alle Ehre. Ernüchternd endete eine Vortour zur Mosel. Bei Wirtin Waltraud (Hiltrud Krämer), die unerwartet im Ränkespiel die Fäden gezogen hatte, fanden sich zum Schluss alle ein, um gemeinsam die Suppe auszulöffeln, die man sich eingebrockt hatte.

 

Texte und Gags perfekt herüber gebracht

 

Dank Ursula Sekul, der hilfreichen Fee im Flüsterbereich, verlief das Bühnenstück ohne Pannen. Die Mundartübersetzungen der von Otto Püschel vorgegebenen Texte und Gags war Michael Prediger hervorragend gelungen. Egon Kremer bewährte sich als Inspizient hinter der Bühne. Die im gemeinschaftlichen Besitz der Ortsvereine befindliche Bühnentechnik bewährte sich hervorragend, bedient von Martin Wojtalla.