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Herbstfest 2010 - Im Wechsel mit den "Young Voices" - Spritziges Bühnenstück von Bernhard Dahl

In bewährter Weise begann das Herbstfest des Kirchenchores "St. Cäcilia" Linde mit einem konzertanten Teil, den die Gastgeber am Samstag, 18. September 2010, im Saal des Hauses Burger zusammen mit dem gemischten Chor "Young Voices Schmitzhöhe" harmonisch gestalteten. Unter der künstlerischen Leitung von Kantor Martin Außem erfreuten beide Chöre das Publikum mit gefälligen Darbietungen. Zwischen dem Ohrwurm: "Musik erfüllt das Leben" und dem gemeinsamen "Danke schön und auf Wiedersehen" lagen erfrischende Überraschungen und ein reizvoller Ausflug in anglo-amerikanische Gefilde. Karl-Egon Kremer bewährte sich virtuos auf der Mundharmonika und Sebastian Zink auf dem E-Piano.

 

Kardinal Meisner gratulierte Hans Häger zum 60-Jährigen

 

Im Rahmen der Ehrungen galt es außergewöhnliche, insgesamt 340 Jahre Chortreue zu würdigen. Für 40 Jahre Sangesfreude wurden Edgar Möhres und Heinz Überberg ausgezeichnet. Gold gab es für die 50-jährige Zugehörigkeit von Alois Schätzmüller, Georg Sekul, Egon Krämer und Günter Krämer. Der absolute Höhepunkt war die Gratulation des Erzbischofs Kardinal Meisner, die Kaplan Rene Stockhausen zum 60-jährigen Sängerjubiläum von Hans Häger verlas.

 

Gewürzt mit ergötzlichen Einfällen und Pointen

 

Was beim Kochen Zwiebeln und Pfeffer bewirken, leisten bei Lustspielen Ironie und Gehässigkeiten. Sie treiben einem die Tränen in die Augen, sei es vor Schärfe wie vor Lachen. Der regional bekannte Autor zahlreicher Mundartstücke, Bernhard Dahl, konnte sich zufrieden von der hohen Kunst überzeugen, mit der die choreigene Laienspielgruppe sein Lustspiel "Dubbelhochzig" in trefflich ausgestalteter Kulisse umsetzte. Im prallgefüllten Saal des Hauses Burger blieb kein Auge trocken. Deftige Dialoge verliehen der simplen Handlung Schmiss und Würze. 

 

Der Autor Bernhard Dahl hatte wieder originelle Typen ersonnen 

 

Michael Prediger mimte in unübertrefflicher Impulsivität den Schneider Maanes Schmetz, der dem Bauern Jakob Lau (Karl-Egon Kremer) die Bürgermeisterkandidatur streitig machte. Beleidigt als "Schneider Wibbel" ließ er die ganze Wut an dessen "Kamisol" aus. Mehrfach flog der Sonntagsrock zum Fenster raus, nachdem er immer wieder von ahnungslosen Mitspielern ins Haus gebracht wurde. Als Pendant zum furiosen Schneider spielte Lothar Eck meisterhaft die Rolle des naiven Heini, der immer alles seiner Mama erzählen musste. Nicht allein seine Liebe zur Schneidertochter Leni (Ursula Schätzmüller), sondern auch die Enthüllung, unehelicher Schandfleck des Bauern Jakob zu sein, war ein wesentlicher Bestandteil zur versöhnlichen Lösung der Komödie. Resolut sprangen des Schneiders Weib Klara (Ursula Schätzmüller) sowie die zum Haus gehörende Tante Rosa (Hiltrud Krämer) mit dem cholerischen Herrn des Hauses um.

 

Glückwunsch und Blumen zum 25-jährigen Bühnenjubiläum  

 

Originell schmückten die "Peisjongen" Männ, Kadel und Jüpp, dargestellt von Günter Krämer, Wolfgang Strauß und Erich Schreiner, die dörfliche Szene aus. Nicht minder trugen Rita Linden und Irmgard Quabach, als Cilli und Viktoria, zur Begeisterung des Publikums bei. Behäbig und würdevoll waltete letztlich der Pastor (Hermann Linden) seines Amtes, nachdem auch Tante Rosa mit dem Tringe Pitter (Egon Krämer) einig geworden war. Als Regisseurin und Souffleuse servierte Ursula Sekul souverän den Gipfel der Dramatik, die "Dubbelhochzig". Sie und Ursula Krämer wurden für ihr 25jähriges Theaterjubiläum mit Blumen und Glückwünschen bedacht.