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Herbstfest-2007 - mit erfrischenden Gesängen und gelungenem "Eckstück"

Bereits der erste Beitrag des gastgebenden Chores „St. Cäcilia“ Linde spiegelte die Stimmung des Herbstfestes im Haus Burger zu Linde in trefflicher Weise wider: „Lebe, liebe, lache!“ Im Wechsel mit dem Gastchor, dem MGV-Loope, wetteiferten die befreundeten Dirigenten Kantor Martin Außem und Thomas Dietz im konzertanten Teil um die Gunst des Publikums. In guter Harmonie versteht sich, denn der Chorchef aus Loope springt in Linde nicht selten in die Bresche.

 

Illustre Chorgesänge von Liebe, Lust und Freude

 

Getragen vom belebenden Erwartungsdruck eines vollbesetzten Saales erklangen ohrgängige Weisen von den zwölf Räubern, der Zigeunerhochzeit, der Hochzeit der Frösche, von rheinischem Frohsinn und der Heimatliebe zur Agger. Kroatische Minnegesänge, wie „Kad si bila mare“ und „Male moja“, intonierten beide Chöre einfühlsam in dalmatinischer Melancholie. Sogar die Bläck Föös waren momentan in inbrünstigem „Joden Daach“ und „Jode Naach“, sowie in der Persiflage "MGV Concordia". Ein lustiges Trinklied und der Fliegermarsch entfachten beim gemeinsamen Finale den größten Applaus und den Ruf nach Zugabe.

 

Dem Drückeberger auf die Sprünge geholfen

 

Heiß erwartet hieß es dann: „Vorhang auf zum E’epelsrummel“. Damit ist die Kartoffelernte gemeint, die in früheren Zeiten zu den arbeitsintensivsten Ereignissen des Herbstes zählte. Jung und Alt wurden herangezogen, um die Kartoffeln in den vom Roder aufgelockerten Furchen aufzulesen. Fürwahr eine Drecksarbeit, vor der sich Opa Hein (Karl-Egon Kremer) raffiniert zu drücken wusste, verständnisvoll von Oma Agnes (Ursula Schätzmüller) durchschaut.
Obwohl Bäuerin Lieschen (Hiltrud Krämer) sich damit brüstete, die Hosen anzuhaben, schlug sich Bauer Jupp (Michael Prediger) auch zu den Drückebergern. Was der Ärztin Dr. Miebach (Rita Linden) nicht gelang, schaffte der Viehdoktor Dr. Müller (Hermann Linden), der dem Simulanten mit einer Rosskur an Abführmitteln flotte Beine machte.

 

Bauernstube mit liebevollen Details ausstaffiert

 

In der geläufigen Handlung machten die originellen Dialoge in urtümlicher Linder Mundart den Reiz des Dreiakters aus, dessen Ränkespiel die Tochter Finchen (Hannelore Kremer), ihr Freier Hermann (Egon Krämer), der Knecht Vinzenz (Günter Krämer) und der Nachbarsjunge Johann (Lothar Eck) typengerecht aufmischten. Auch das Bühnenbild war mit seinen altertümlichen Details eine Klasse für sich, zum Ruhm seiner Ausstatter Karl-Egon Kremer und Egon Krämer.

 

Uneingeschränktes Lob für alle Mitwirkenden

 

Rasender Applaus belohnte die Laienschauspieler wie auch die Regisseurin und Souffleuse (Ursula Sekul) für die monatelangen  Einstudierungen. Er galt auch der Inspizientin (Ursula Krämer), dem guten Geist hinter der Bühne. Das größte Lob darf sich Lothar Eck zurechnen, der das Stück selbst erdacht und geschrieben hat. Ein wahres „Eckstück allererster Sahne“

 

Ovationen für die Goldjubilare - Karl-Egon Kremer und Wolfgang Quabach

 

„Fußball nur, wenn Du auch singen gehst!“ Infolge seines Gehorsams gegenüber Vaters Diktat kann Karl-Egon Kremer, der Mitbegründer des SV-Linde 57 e.V., in diesem Jahr auch sein 50jähriges Chorjubiläum feiern. Beim Herbstfest des Kirchenchores „St. Cäcilia“ Linde wurde seine Zuverlässigkeit im 1. Tenor gerühmt. Darüber hinaus ist er als Laienschauspieler und stets hilfsbereite Einsatzkraft hoch geschätzt. Der zweite Goldjubilar des Tages, Wolfgang Quabach, zeichnet sich durch acht Jahre Schriftführung und zwei Jahrzehnte Vorsitz aus. Sein Platz im Chor ist der Bass. Neben der gewissenhaften Vereinsführung sind seine einfallsreichen Ausflugsplanungen zu nennen. Zum 125jährigen Chorjubiläum war er maßgeblich an der Gestaltung der Dorfchronik Linde beteiligt. Im Auftrag des Kardinals Joachim Meisner nahm Kaplan Ralf Neukirchen die Auszeichnung der beiden Jubilare im Sinne der „Musica sacra“ vor.